Public Preview von Windows Virtual Desktop ist verfügbar: VINTIN beantwortet die wichtigsten Fragen

Lesedauer: 4 Minuten.

Auf dem Ignite-Event in Amsterdam hat Microsoft heute die Public Preview von Windows Virtual Desktop vorgestellt. Als eines von nur ganz wenigen Systemhäusern in Deutschland konnte VINTIN bereits erste praktische Erfahrungen mit der Lösung sammeln. Einige unserer Spezialisten arbeiten schon seit mehreren Wochen mit einer Preview-Version von Windows Virtual Desktop und haben ihre Eindrücke für Sie zusammengefasst.

 

Was ist Windows Virtual Desktop?

Microsoft bietet seinen Kunden künftig mit Windows Virtual Desktop (WVD) eine neue Möglichkeit, virtuelle Windows-Desktops und published Apps als Services über Microsoft Azure bereitzustellen. Standardmäßig basiert WVD auf einem Multiuser-fähigen Windows 10 Enterprise Desktop. Zu einem späteren Zeitpunkt können Kunden auch auf einen virtuellen Windows 7 Enterprise Desktop zurückgreifen.

Alle Komponenten für den Betrieb von WVD – von Rechenleistung und Speicher über Diagnose- und Networking-Funktionen bis zum Connection Broker – laufen in der Azure Cloud. Wie bei Desktop-as-a-Service-Angeboten üblich, müssen Kunden sich nicht selbst um die Installation und Konfiguration der einzelnen Komponenten kümmern. Diese Arbeit nimmt Microsoft ihnen ab. Die Bereitstellung der WVD wird über eine Management Plane in Azure gesteuert.

Microsoft hat angekündigt, dass Windows Virtual Desktop ausschließlich als Azure Service verfügbar sein wird. Kunden können die Lösung also nicht von anderen Cloud-Anbietern beziehen oder im eigenen Rechenzentrum betreiben.

 

Was sind die Besonderheiten von Windows Virtual Desktop?

Mit Windows 10 Virtual Desktop stellt Microsoft erstmals ein Desktop-Betriebssystem zur Verfügung, auf dem mehrere Benutzer gleichzeitig arbeiten können. Bisher war Multiuser-Betrieb nur mit den Remote Desktop Services der Serverbetriebssysteme von Microsoft möglich. Die neue Lösung bietet damit die Kosteneffizienz gemeinsam genutzter IT-Ressourcen und gleichzeitig alle Vorteile eines vollwertigen Desktop-Betriebssystems.

Windows 10-spezifische Dienste wie Cortana und Edge können in WVD wie gewohnt genutzt werden. Zudem lassen sich Client-Anwendungen wie auf einem physischen Windows 10-Rechner installieren. Die IT muss sich also weniger Gedanken über mögliche Kompatibilitätsprobleme machen.

Interessant für Kunden, die heute noch Windows 7 einsetzen: Die Windows 7-Variante von WVD wird von Microsoft noch bis Januar 2023 kostenfrei mit Sicherheits-Updates versorgt. Dies gibt Kunden mehr Zeit, ihr Upgrade auf Windows 10 zu planen. Voraussetzung dafür ist, dass sie die Windows 7-Desktops ihrer Organisation vor dem 14. Januar 2020 in die Azure Cloud migrieren. Denn zu diesem Zeitpunkt läuft der erweiterte Microsoft-Support aus und es fallen Kosten für Extended Security Updates an.

 

Wie fühlt sich das Arbeiten mit Windows Virtual Desktop an?

Die Bereitstellung einer funktionsfähigen Desktop-Umgebung ist mit WVD wirklich sehr einfach. Innerhalb kurzer Zeit steht ein voll provisionierter Desktop mit Office 365 Pro Plus zur Verfügung.

Beim Arbeiten fällt auf, dass der WVD wirklich für Office 365 optimiert ist – der Zugriff auf Lösungen wie OneDrive funktioniert reibungslos. Mit der Übernahme von FSLogix im letzten Herbst hat Microsoft zudem gezeigt, dass das Thema User Experience hohe Priorität hat. Die Lösungen von FSLogix könnten helfen, das Zusammenspiel zwischen Windows Virtual Desktop und Office 365 weiter zu verbessern.

Wie komfortabel Anwender mit WVD arbeiten können, wird aber auch davon abhängen, wo ihre übrigen Geschäftsanwendungen laufen. Ebenfalls in Azure? Im eigenen Rechenzentrum? Oder bei einem anderen Cloud-Anbieter? Gerade in Unternehmen mit verteilten Niederlassungen werden Themen wie die WAN-Strategie an Bedeutung gewinnen. In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, weitere IT-Ressourcen wie zum Beispiel File-Server zu Azure zu verlagern.

 

Wie wird Windows Virtual Desktop abgerechnet?

Kunden mit einem Microsoft 365 E3-, E5- oder F1-Plan sowie Windows 10 E3- und E5-Kunden können kostenfrei auf WVD zugreifen. Sie müssen nur ein Azure-Konto einrichten, um ihre Virtualisierungsumgebung zu verwalten. Bezahlt wird dann nur für die tatsächlich verwendeten virtuellen Ressourcen. Es lohnt sich daher zum Beispiel, nicht genutzte WVDs während der Nacht herunterzufahren, um damit die Azure-Nutzung zu minimieren.

 

Kann Windows Virtual Desktop Lösungen wie Citrix Workspace überflüssig machen?

Das ist bisher schwer zu beurteilen. Im Moment macht die Management Plane von WVD noch einen recht rudimentären Eindruck. Und ein virtueller Desktop besteht in der Regel nicht nur aus einem Betriebssystem und Office-Anwendungen. Unternehmen benötigen auch Lösungen für die Verwaltung von Benutzerprofilen, die Steuerung und Absicherung von Zugriffen, das Management von Applikationen und nicht zuletzt High-End-Protokolle für bestimmte Use Cases wie die CAD-Virtualisierung. Microsoft lässt Partnern wie Citrix damit noch viel Raum, die Basisfunktionen von WVD zu erweitern. Citrix hat bereits angedeutet, welche Mehrwerte Citrix Workspace für Windows Virtual Desktop liefert. Außerdem hat das Unternehmen ein eigenes DaaS-Angebot auf Basis von WVD angekündigt. Wir werden aufmerksam beobachten, wie sich dies in Zukunft entwickelt.

 

Sie möchten mehr über WVD erfahren?

Dann vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin mit unseren Experten. Wir geben Ihnen gerne Einblicke in den WVD und finden gemeinsam mit Ihnen heraus, ob der Einsatz der Lösung für Sie sinnvoll sein könnte.

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Ihr Ansprechpartner bei VINTIN

Claus Schwemmlein

Technical Architect Workspace Solutions

+49 (0)9721 67594 10

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