Smart Healthcare: Warum das Gesundheitswesen jetzt eine Digital-Offensive braucht

Smart Healthcare: Warum das Gesundheitswesen jetzt eine Digital-Offensive braucht
Lesedauer: 4 Minuten.

Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens beschleunigt sich rasant – angetrieben auch durch die Corona-Pandemie. Wie sich Kliniken und Krankenhäuser für die digitale Zukunft rüsten können, zeigt VINTIN beim Virtual Solution Day: Healthcare am 13. Oktober und in einer Artikelreihe im VINTIN IT-Journal.

E-Rezepte, elektronische Patientenakten und ein nationales Gesundheitsportal, das den Zugang zu allen digitalen Healthcare-Services bündelt – in Estland gehören diese Angebote längst zum Alltag. 100 Prozent der estnischen Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken sind heute an ein landesweites Netzwerk für den Austausch von Gesundheitsinformationen angeschlossen. Im Digital Health Index der Bertelsmann-Stiftung steht das nordosteuropäische Land daher auf dem ersten Platz – weit vor großen Industrienationen wie Deutschland.

Auch hierzulande nimmt die Digitalisierung des Gesundheitswesens jedoch gerade Fahrt auf. Treiber dafür sind gesetzliche Vorgaben wie das E-Health-Gesetz, das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) und das Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG), aber auch die großen Herausforderungen der Corona-Pandemie.

  • Telemedizin: Während im Februar 2020 erst 1.700 Arztpraxen in Deutschland Videosprechstunden nutzten, stieg diese Zahl nach einer Studie von Zava bis April 2020 auf 25.000 an. Das entspricht einem Wachstum von 1.370 Prozent in nur zwei Monaten.
  • Elektronische Patientenakte: Ab dem 01. Januar 2021 müssen Krankenkassen ihren Mitgliedern eine elektronische Patientenakte (ePA) zur Verfügung stellen – das wurde mit dem E-Health-Gesetz von 2016 beschlossen. 2022 sollen weitere Dienste wie Impfausweis und Mutterpass in die Akte integriert werden.
  • E-Rezept: Auch der Termin für die Einführung des E-Rezepts steht fest. Ab dem 01. Januar 2022 müssen verschreibungspflichtige Medikamente auf elektronischem Weg verordnet werden. Das neue Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG) hat diesen Termin noch einmal bestätigt.
  • Telematikinfrastruktur (TI): Damit Patienten digitale Angebote wie die elektronische Patientenakte flächendeckend nutzen können, wird die Telematikinfrastruktur für das Gesundheitswesen ausgebaut. Apotheken sind verpflichtet, sich bis Ende September 2020 anschließen zu lassen – für Krankenhäuser ist der TI-Zugang ab Anfang Januar 2021 Pflicht.
  • Roboter in Behandlung und Pflege: Operationsroboter wie das DaVinci-System sind schon seit Jahren in großen Kliniken im Einsatz. Im Zuge der Corona-Pandemie steigt jetzt auch das Interesse an Pflege-, Desinfektions- und Reinigungs-Robotern. Diese entlasten nicht nur das Klinikpersonal, sondern können auch Infektionsrisiken minimieren.
  • Neue mobile E-Health-Angebote: Ärzte können ihren Patienten seit Kurzem digitale Gesundheitsanwendungen verschreiben – beispielsweise für die Nachsorge und therapeutische Unterstützung im Alltag. Die Kosten für die „Apps auf Rezept“ werden von den Krankenkassen übernommen.
  • Corona-Warn-App: Mitte Juni 2020 veröffentlichte Deutschland als eines der ersten Länder weltweit eine mobile Tracing-App zur Corona-Prävention. Bis Anfang August 2020 wurde die App über 16 Millionen Mal heruntergeladen. 

Wer über die Digitalisierung im Gesundheitswesen spricht, muss aber immer auch die Hindernisse beleuchten, die den digitalen Wandel ausbremsen:

  • Fehlende Strategien und Gesamtkonzepte: Neue Technologien werden oft immer noch als Insellösungen eingesetzt. Echte Mehrwerte entstehen aber erst durch die Vernetzung mit anderen Systemen und den nahtlosen Datenaustausch – auch über die Grenzen einer Einrichtung hinaus. Hier gibt es in vielen Bereichen großen Nachholbedarf. So übermitteln beispielsweise Labore und Hausärzte die Ergebnisse von Corona-Tests noch immer größtenteils per Fax an die örtlichen Gesundheitsämter. Dort werden die Informationen manuell aufbereitet und erst dann an andere Behörden wie das Robert-Koch-Institut weitergeleitet. Durch das umständliche Verfahren geht wertvolle Zeit verloren.
  • Fachkräftemangel: In vielen Einrichtungen sind IT-Abteilungen chronisch überlastet und verbringen einen großen Teil ihrer Arbeitszeit mit der Administration und dem Betrieb der vorhandenen Infrastruktur. Zusätzliche Fachkräfte sind am Markt kaum zu bekommen. Dies hat oft zur Folge, dass sich digitale Innovationsprojekte verzögern und E-Health-Initiativen nur schleppend vorankommen.
  • Veraltete Infrastrukturen und Sicherheitsmängel: Gesundheitseinrichtungen wurden in den letzten Jahren immer wieder zum Ziel von Cyberkriminellen. Das liegt auch an den vorhandenen IT-Umgebungen, die in vielen Fällen nicht ausreichend vor Ransomware und Hacker-Angriffen geschützt sind. Das Gesundheitsministerium will daher künftig die finanzielle Unterstützung durch das „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“ von Investitionen in die IT-Security abhängig machen. Einrichtungen sollen nur dann Fördermittel für die Digitalisierung erhalten, wenn sie mindestens 15 Prozent des Geldes in die Sicherheit ihrer IT investieren.

VINTIN hat in den letzten Jahren zahlreiche Kliniken und Krankenhäuser beim Aufbau leistungsfähiger, sicherer und hochverfügbarer IT-Infrastrukturen unterstützt. Jetzt begleiten wir diese Einrichtungen in die digitale Zukunft. Bei unserem Virtual Solution Day: Healthcare am 13. Oktober und in einer Artikelreihe im VINTIN IT-Journal geben wir Ihnen Einblicke in die Themen, die die Branche heute bewegen. Experten von VINTIN und Technologiepartnern berichten unter anderem darüber,

  • welche Chancen die Digitalisierung für das Gesundheitswesen und die Patientenversorgung bietet,
  • wie IT-Abteilungen in Kliniken und Krankenhäusern entlastet werden können und so zum Motor des digitalen Wandels werden,
  • welche Technologien Netzwerke und Patientendaten effektiv vor Cyberattacken schützen,
  • wie smarte digitale Workflows Ärzte und Pflegekräfte bei ihrer Arbeit unterstützen,
  • worauf es bei der Vernetzung von Standorten und Einrichtungen aus IT-Sicht ankommt,
  • wie sich Cloud Services sicher im klinischen Umfeld nutzen lassen – beispielsweise für KI-gestützte Diagnosen,
  • warum die Kommunikation mit Key-Usern eine Schlüsselrolle für den Erfolg von Digitalisierungsprojekten spielt.

Melden Sie sich jetzt schon für den Virtual Solution Day: Healthcare an und erfahren Sie in den nächsten Wochen mehr über unsere Lösungen für ein digitales Gesundheitswesen.

Ihr Ansprechpartner bei VINTIN

Michael Grimm

Mitglied der Geschäftsleitung

+49 (0)9721 675 94 10

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